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Der IT-Riese Apple aus dem kalifornischen Cupertino hat am Mittwochabend in San Francisco wie erwartet die neunte Generation seiner iPhones lanciert. Ausserdem ein grösseres iPad-Modell, das dem schwächelnden Tablet-Absatz Auftrieb geben soll.

Das iPhone 6s und iPhone 6s Plus unterscheiden sich äusserlich kaum von den Vorgängermodellen. Die Bildschirmgrösse beträgt nach wie vor 4,7" respektive bei 5,5" für die Plus-Ausführung. Eine wesentliche Neuerung hingegen ist beim Display angesagt, wird es doch mit "3D Touch" druckempfindlich, ähnlich dem Display der Apple Watch. Damit eröffnen sich zusätzliche Multitouch-Eingabemöglichkeiten. Beispielsweise erscheint durch festeres Drücken ein Kontextmenü mit zusätzlichen Funktionen. Auch das Öffnen einer Vorschauansicht für bestimmte Inhalte wie E-Mails oder Links ist auf diese Weise möglich. Und die aus der Apple Watch bekannte "Taptic Engine" liefert haptisches Feedback.

Im Inneren des iPhone 6s tickt der neue A9-Chip, der laut Apple um 70 Prozent schneller sei als der A8 im iPhone 6. Die GPU-Leistung sei gar um 90 Prozent besser, so die Kalifornier. Der Grafikchip liege auf dem "Niveau einer Spielkonsole" und der M9-Koprozessor sei nun integrierter Bestandteil des A9-SoC (System on a Chip) und bleibe dadurch konstant aktiv, um Bewegungen genauer zu erfassen.

Die auf der Rückseite eingebaut 12-Megapixel-Kamera bietet den Angaben gemäss einen schnelleren Autofokus und nimmt 4K-Videos mit einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln auf. Die Selfie-Kamera der Vorderseite setzt auf ein 5-Megapixel-Modul statt auf bisher 1,2 Megapixel. Die Displaybeleuchtung dient dabei als Blitz, um das Gesicht zu beleuchten.

Die neuen iPhones unterstützen 23 LTE-Frequenzbänder sowie Übertragungsraten im Downlink von bis zu 300 MBit/s statt bislang maximal 150 MBit/s. Auch WLAN-Verbindungen können im Vergleich zum Vorgängermodell bis zu doppelt so schnell sein, verspricht Apple.

Die Preise für die neuen Geräte beginnen bei 740 Euro. Das Spitzenmodell des iPhone 6s mit 128 GByte Speicher soll knapp 960 Euro kosten, dasjenige der 6s-Plus-Reihe knappe 1070 Euro. Die neuen iPhones sollen am 25. September zunächst in 26 Ländern in die Läden kommen.

Grösseres iPad-Modell

Das ebenfalls gestern Abend vorgestellte neue "iPad Pro" weist eine Bildschirmdiagonale von 12,9 Zoll (knapp 32,8 cm) auf. Es sei das bisher leistungsstärkste iPad, erklärte Apple-Chef Tim Cook bei der Präsentation. Apple stellte auch einen Stift für das vergrösserte iPad vor, der 99 Dollar kosten soll.
Mit dem 2010 eingeführten iPad hatte Apple die totgeglaubte Gerätekategorie der Tablet-Computer zu neuem Leben erweckt. Zuletzt schwächten sich die Verkäufe jedoch ab, unter anderem weil Nutzern häufig ein grosses Smartphone ausreicht. Das bisherige grössere iPad-Modell hat einen 9,7 Zoll grossen Bildschirm.

Apple widmet sich darüber hinaus auch ernsthaft dem TV-Geschäft. Der iPhone-Konzern kündigte einen App Store mit Anwendungen für seine Fernsehbox Apple TV an. "Unsere Vision für das Fernsehen ist einfach und vielleicht etwas provokant. Wir glauben, die Zukunft des TV liegt in Apps", sagte Cook. Als Beispiel nannte er neue Streamingdienste wie Netflix. Die neue Apple-TV-Box lässt sich auch mit Sprachbefehlen steuern und kann Inhalte über verschiedene Dienste hinweg suchen. Der neue App Store soll verschiedenen Entwicklern offenstehen und auch Spiele auf die Fernseher bringen. Auch Rivalen wie Amazon und Google bestücken ihre Geräte mit Spielen.



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