Apple kommt Netflix und Co entgegen (Bildquelle:Coolcaesar CC SA-BY 3.0)

In der Auseinandersetzung über die finanziellen Rahmenbedingungen im App Store von Apple kommt der iPhone-Konzern den Anbietern von Medien-Apps entgegen. Nach einer Einigung von Apple mit der japanischen Wettbewerbsbehörde JFTC können künftig Unternehmen wie Netflix , Amazon und Spotify, aber auch Medienverlage und E-Book-Anbieter in der App ihren Kunden einen Link zur Erstellung eines kostenpflichtigen Kontos anbieten, um damit die Umsatzbeteiligung von Apple an Käufen innerhalb einer App zu umgehen.

Durch die neue Richtlinie können die Anwender vergleichsweise leicht aus einer Medien- oder Streaming-App heraus einen Premium-Dienst buchen oder ein Abonnement abschliessen, ohne dass eine Kommission für Apple fällig wird. Technisch findet dies aber nicht in der Anwendung für den App Store statt, sondern ausserhalb in einem Web-Browser. Dabei werden die Nutzer durch den Link direkt an die richtige Stelle gelenkt und müssen den Abo-Bereich nicht mühsam suchen. Die abgeschlossenen Abonnements tauchen dann allerdings nicht in der Übersichtsliste auf, die Apple innerhalb der App-Store-Anwendung für Abos anbietet, die als sogenannter In-App-Kauf geschlossen wurden.

Der Kompromiss mit der JFTC ist das zweite Zugeständnis von Apple an Regulierungsbehörden und App-Entwickler innerhalb einer Woche. Bereits am Freitag hatte Apple in einem Vergleich kleineren Entwicklern die Möglichkeit eingeräumt, den App-Nutzern gezielt Informationen über Abo-Abschlüsse ausserhalb des App Stores zu senden. Das darf jedoch nicht innerhalb der App selbst passieren, sondern muss ausserhalb der App laufen - beispielsweise per Mail.

Auf weiterreichende Forderungen von App-Anbietern wie Spotify, etwa einen alternativen App Store oder eine freie Installation von Programmen, das so genannte Sideloading, zuzulassen, ging Apple nicht ein.

Apple verlangt von den App-Anbietern eine Umsatzbeteiligung zwischen 15 und 30 Prozent aus sogenannten In-App-Käufen. Bislang versuchte der Konzern zu unterbinden, dass die Entwickler ihre Nutzer auf Zahlungsalternativen lenken. Die Einigung mit der JFTC betrifft nun die "Reader-Apps" - und zwar weltweit. Das sind Anwendungen, mit denen zuvor gekaufte Inhalte oder Abonnements für digitale Zeitschriften, Zeitungen, Bücher, Audio-, Musik- und Videoinhalte genutzt werden können.



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