Apple steht in China immer stärker unter Druck (Bildquelle: Wikipedia/CCO)

Der US-amerikanische IT-Gigant Apple gerät im ohnehin schon schwächelnden chinesischen Markt offenbar immer stärker unter Druck. Im Verlaufe dieser Woche fuhren mehrere grosse Elektronikhändler in der Volksrepublik mit ihren Preisen für die neuen iPhone-Modelle herunter.

Gemäss Medienberichten gab es dabei Nachlässe von bis zu 118 Dollar für das neue iPhone XR in der Version mit 64 Gigabyte. Auch über das nun beginnende Wochenende solle es Angebotsaktionen geben, hiess es. Grundsätzlich sind solche Preissenkungen ausserhalb spezieller Verkaufstage wie etwa dem inzwischen weltweit verbreiteten "Black Friday" oder dem chinesischen "Singles' Day" unüblich. Marktbeobachter werten dies als weitere Hinweise dafür, dass sich die iPhone-Nachfrageflaute in China auch zu Jahresanfang fortsetzt. Apple äusserte sich zunächst nicht dazu. Die Preise im Apple-Online-Shop blieben unverändert.

Nach Meinung des Branchenexperten Mo Jia vom Analysehaus Canalys könnten hinter den Preissenkungen mehrere Möglichkeiten stecken. Apple könnte die Einkaufspreise für die Händler gesenkt haben, um den Markt für günstigere iPhones auszutesten, vermutet er. "Oder Apple könnte unter Druck stehen, seine iPhone-Lager zu räumen." Apple ist in China hinter Platzhirsche wie etwa Huawei zurückgefallen. Huawei und Co bieten billigere Handys an.

Apple hatte zuletzt erstmals seit der Einführung des iPhones vor mehr als zehn Jahren seine Umsatzprognose verfehlt. Zu den Problemen im abgelaufenen Quartal verwies der Konzern in der vergangenen Woche auf schwache Geschäfte in China. Der dortige Abwärtstrend im Zuge der Konjunkturabkühlung sei durch den Handelsstreit mit den USA noch verschärft worden. Einige Experten halten Apples Probleme wegen der Hochpreisstrategie aber teilweise auch für hausgemacht. Auch für dieses Jahr plant der Technologieriese laut dem "Wall Street Journal" drei neue Modelle. Unter diesen soll sich auch eine neue Version des schwächelnden XR befinden.