Anja Wyden Guelpa (Bild: Eidg. Komm. f. Familienfragen)

Anja Wyden Guelpa, Gründerin des Think-Tanks "CivicLab" und erste ehemalige Staatskanzlerin des Kantons Genf, nimmt ab sofort Einsitz in den Stiftungsrat der Swiss Digital Initiative, die von Alt-Bundesrätin Doris Leuthard geleitet wird. Damit werde neu die Stimme der Zivilgesellschaft im Stiftungsrat gestärkt, heisst es in einer Aussendung der Initiative.

Die neue Stiftungsrätin bringe wertvolle strategische und operative Kompetenzen aus der Gründung des Think Tank "CivicLab" in die noch jungen Initiative ein, wird in der Mitteilung betont. Sie verfüge darüber hinaus über grosse Erfahrung in verschieden Verwaltungsräten. Mit ihren Kenntnissen und ihrem Gespür für die Anliegen der Zivilgesellschaft soll insbesondere diese Perspektive im Stiftungsrat weiter gestärkt werden.

Als ehemalige Staatskanzlerin des Kantons Genf und seit Jahren in Genf wohnhaft, sei ihr zudem die Positionierung der "Genève Internationale" in Fragen der digitalen Gouvernanz und Ethik auch ein zentrales Anliegen. Wyden Guelpa: "Mir gefällt der Ansatz, mit möglichst konkreten Projekten Wirkung zu erzielen. Die Themen digitales Vertrauen und Ethik sind heute so relevant wie nie."

Die Anfang 2020 unter dem Patronat des Bundespräsidenten und von Digitalswitzerland lancierte Swiss Digital Initiative will mit konkreten Projekten ethische Standards in der digitalen Welt verankern und einen relevanten Beitrag zum Umgang mit digitaler Ethik leisten. Das erste Projekt der Swiss Digital Initiative ist die Entwicklung eines Digital Trust Labels. In Partnerschaft mit dem Centre for Digital Trust der EPFL seien die Arbeiten des komplexen Projekts in den letzten Monaten weiter vorangeschritten, heisst es. Der Zwischenstand werde per Ende 2020 veröffentlicht.

Stiftungsratspräsidentin Doris Leuthard kommentiert: "Die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig Vertrauen und Werte auch im digitalen Raum sind. Digitales Contact Tracing, die Verarbeitung von Gesundheitsdaten, das Design von Plattformen und Apps, oder die Verbreitung von Falschinformationen im Zuge von Wahlen sind nur einige der ethischen Herausforderungen, mit welchen wir uns in den nächsten Jahren auseinandersetzen und Lösungen finden müssen, die dem Gemeinwohl der Gesellschaft dienen."

Die Prioritäten der Swiss Digital Initiative sollen im nächsten Jahr unter anderem auf der Implementierung des Digital Trust Labels und weiteren Projekten, der Stärkung von Struktur, Strategie und Partnerschaften liegen, ist der Mitteilung abschliessend zu entnehmen.