ASM gewinnt 55 Prozent der Osram-Aktionäre für sich (Bild: ASM)

Der an der Schweizer Börse kotierte steirische Halbleiterkonzern AMS kann den Münchner Lichttechnikkonzern Osram übernehmen. Das neuerliche Angebot sei erfolgreich gewesen, lässt AMS verlauten. Mehr als 55 Prozent der Osram-Aktionäre hätten das bis zu 4,6 Milliarden Euro schwere Übernahmeangebot angenommen, heisst es. AMS hatte das Überschreiten der Schwelle selbst zur Bedingung für ein Gelingen der Übernahme gemacht.

Perspektivisch wollen die Steirer auf mehr als 75 Prozent an dem deutlich größeren Traditionskonzern kommen, um Zugriff auf die Finanzmittel von Osram zu bekommen und damit die Kredite für die Übernahme tilgen zu können. Die Annahmefrist war Donnerstagabend um Mitternacht abgelaufen.

AMS will in Kürze die nächsten Schritte setzen. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnen die Steirer dann "im Laufe des ersten Halbjahrs 2020", so die Mitteilung. Allerdings stehen noch mehrere kartellrechtliche Genehmigungen für den Erfolg der geplanten Übernahme aus.

Anfang Oktober war AMS noch am Widerstand der Osram-Aktionäre gescheitert, brachte dann aber den Osram-Vorstand um Olaf Berlien auf seine Seite, der sich lange gegen den Verkauf gewehrt hatte. Das steirische Unternhemen hat es vor allem auf die zukunftsträchtigen Sensor- und Lichtlösungen von Osram für die Auto- und Informationstechnik abgesehen, die den Konzern weniger abhängig vom Grosskunden Apple machen sollen. Der Zusammenschluss könne "einen Photonik- und Sensorik-Champion von Weltrang auf den Weg bringen", so Berlien.

Das endgültige Ergebnis des Übernahmeangebots will AMS am kommenden Dienstag präsentieren.