Wer auf die Webseite der wohl wichtigsten Zeitung Kaliforniens gehen will, hat momentan als Europäer Pech: Die LA Times schreibt, "momentan in den meisten europäischen Ländern nicht mehr erreichbar" zu sein. Man prüfe "technische Compliance-Lösungen", um "alle Leser mit unserem preisgekrönten Journalismus bedienen zu können". Dasselbe gilt für andere Medienangebote wie die Chicago Tribune, The Baltimore Sun oder den Orlando Sentinel.

Auch eine Reihe von kleineren Apps hat angekündigt, EU-Nutzer vorerst zu sperren oder zu löschen. Sie befürchten, dass sie zu hohen Geldstrafen verdonnert werden, weil sie gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung verstossen. Gleichzeitig dürfte es sich nicht auszahlen, eine Adaptierung nur für die EU-User durchzuführen.

Experten befürchten laut Guardian, dass es zu einer weiteren "Balkanisierung" kommen könnte; sich das Internet also weltweit in mehrere Teile aufsplittern könnte. Diese Entwicklung ist etwa durch Zensurmassnahmen in Russland und China schon in Gang. Allerdings besteht auch die Hoffnung, dass Services und Unternehmen ihr Angebot für alle Nutzer auf DSGVO-konforme Massstäbe adaptieren. Microsoft nahm etwa diesen Schritt vor, Facebook will sich langsam dahin bewegen.