Streaming-Kunden von Amazon mit einem Prime-Video-Abonnement müssen sich ab dem kommenden Jahr auf (noch) mehr Werbeunterbrechungen einstellen. Das Management dürfte sich bestätigt in seinem bisherigen Werbekurs fühlen. Laut "Financial Times" hat es offenbar deutlich weniger Abo-Abmeldungen im Zuge der Einführung der Einblendungen gegeben.
Im Interview mit dem US-Medium hat Kelly Day, Vizepräsidentin von Prime Video International, die Erhöhung der Werbeunterbrechungen verteidigt. Man habe zielgerichtet mit weniger Spots begonnen und werde künftig aufstocken. Der Konzern aus Seattle hatte Anfang dieses Jahres den über 200 Millionen Abonnenten umfassenden Dienst mit Werbung ausgestattet.
Wenngleich weniger Kunden als vom Unternehmen befürchtet tatsächlich nach der Einführung gekündigt haben, bleibt die Zahl derer, die auf eine werbefreie Premium-Option umgestiegen sind, unter der von Analysten zuvor erwarteten Zahl von 20 Prozent. Für die nächste Zeit will Amazon interaktive Werbeformate mit Einkaufsmöglichkeiten in den Dienst integrieren.
Amazon scheint auf den Zug des Social Shoppings aufzuspringen, der mehr und mehr den traditionellen E-Commerce ablöst. Zumindest bei den aktuellen Werbeeinnahmen darf sich das Unternehmen über ein signifikantes Wachstum freuen. Allein im zweiten Jahresviertel haben sich diese im Vergleich zu 2023 um 20 Prozent auf 12,8 Mrd. Dollar erhöht.

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