Der Online-Versandhandelsriese Amazon ist in Deutschland ins Visier des Kartellamtes geraten. Wie dessen Präsident Andreas Mundt erklärte, soll untersucht werden, ob der Internetriese auf seiner Plattform den Wettbewerb anderer Händler behindere. Amazon trete gegenüber den Endkunden nicht nur selbst als Händler auf, sondern betreibe auch eine bedeutsame elektronische Plattform für dritte Einzelhändler, betonte Mundt gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

Gemäss der Auffassung von Mundt bestehe bei der Hybridplattform von Amazon das Potenzial, andere Händler zu behindern. Dem Kartellamt lägen dazu auch Beschwerden vor. "Wir wollen uns daher diesen Teil des E-Commerce genauer anschauen.“ Wie genau die Prüfung aussehe, sei noch offen. "Zu gegebener Zeit könnten wir uns aber auch bestimmte Aspekte der E-Commerce-Plattformen im Rahmen eines Verfahrens anschauen,“ so der Kartellamtspräsident zur FAZ.

Eine Entscheidung in dem bereits seit gut zwei Jahren laufenden Verfahren wegen möglichen Machtmissbrauchs gegen das Soziale Netzwerk Facebook benötige noch mehr Zeit, sagte Mundt weiters. Facebook sei "ein bisschen wie ein bewegliches Ziel“. Nachdem Facebook Nachbesserungen vorgenommen und eine neue Löschfunktionalität eingeführt habe, werde es weitere Gespräche geben. „Trotzdem würden wir gerne noch in diesem Jahr Ergebnisse vorlegen.“



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