Amazon hat in Seattle sein erstes kassenloses Lebensmittelgeschäft in voller Größe eröffnet. Unter der Marke „Amazon Go Grocery“ gibt es auf knapp 1.000 Quadratmetern ab heute alles, was man von einem Lebensmittelgeschäft dieser Größe erwartet. Amazon macht damit einen Riesenschritt in der US-amerikanischen Lebensmittelindustrie vorwärts, die 800 Milliarden US-Dollar schwer ist. Abzuwarten bleibt, wie die Konkurrenten, z.B. Walmart, Kroger, 7-Eleven und Instacart, reagieren werden.

Das Amazon Go Grocery befindet sich seit fünf Jahren im Stadtteil Capitol Hill in Seattle im Hinterhof der Unternehmenszentrale von Amazon, wurde bisher jedoch nur auf kleiner Fläche testweise betrieben. Amazon arbeitet seit 2015 an dem Raum, der jetzt über dieselbe Technologie wie die rund zwei Dutzend Amazon Go-Standorte verfügt. Kunden können an einem Drehkreuz einen QR-Code ihrer mobilen Amazon-App scannen, im Geschäft dann alles in den Einkaufswagen legen und gehen. Abgerechnet wird vollautomatisch, es ist keine menschliche Interaktion erforderlich. Es gibt keine Kassen und laut Amazon auch keine Warteschlangen und kein Anstellen mehr. Mitarbeiter sind jedoch anwesend, um die Regale zu betreuen und die Fragen der Kunden zu beantworten.

Amazon Go Grocery ist für Familien gedacht, die nach einem Abendessen suchen, während sich die Amazon Go-Geschäfte auf das Servieren von Frühstück und Mittagessen in Geschäftsvierteln konzentrieren. Das neue Geschäft ist mit rund 5.000 Artikeln bestückt, darunter frische Produkte, Milchprodukte, verpackte Meeresfrüchte, Fleisch, Backwaren wie Donuts, Haushaltswaren wie Papierhandtücher sowie Essenssets und eine umfassende Auswahl an Spirituosen mit Weinen und Bier. Wieviele weitere Supermärkte dieser Größe geplant sind, hat Amazon nicht bekannt gegeben.