Die Amazon Web Services sollen beschleunigt werden (Logo: Amazon)

Der US-amerikanische Online-Versandhandelsriese und Cloud-Anbieter Amazon steigt bei der Entwicklung eigener Prozessoren für das Cloud-Busines rund um die Amazon Web Services (AWS) offenbar aufs Gaspedal. Stand bei dem im Herbst des letzten Jahres als Einsteigerprozessor präsentierten Graviton-Chip noch der Preis stark im Vordergrund, so legt Amazon gemäss einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters nun mit einem auf der leistungsstarken Neoverse-N1-Lösung von ARM basierenden Chip mit voraussichtlich 32 Kernen kräftig nach.

Der neue Prozessor soll für Amazon gut 20 Prozent mehr Leistung in die Cloud-Server bringen, so Reuters. Die Neoverse-N1-Architektur würde sogar bis zu 60 Prozent mehr Leistung plausibel erscheinen lassen. Bislan waren allerdings weder ARM noch Amazon dazu bereit, den Bericht zu kommentieren.

Aber auch der neue Cloud-Prozessor werde Amazons Abhängigkeit von Intel und AMD nicht beenden können, heisst es weiters. Dafür seien deren Xeon und Epyc zu kräftig. Jedoch werde sich der Amazon-Prozessor für eine grösser werdende Nische anbieten, die da entsteht, wo Leistung gefordert ist, und für die ein Xeon oder Epyc überdimensioniert und damit betriebswirtschaftlich nicht rentabel eingesetzt wären.

Für die Prozessorenschmiede ARM wiederum ist der Cloud-Markt ein relativ neues und lukratives Betätigungsfeld. Die ersten Gehversuche auf dem konventionellen Servermarkt waren jedoch holprig. Mit den neuen KI-Anforderungen diversifiziert sich das Cloud-Serversegment jedoch sukzessive. Da könnte ARM mit passenden Produkten durchaus Punkten und Marktanteile an sich ziehen. Wobei Intel und AMD sich da sicher nicht mit der Zuschauerrolle abfinden. Im Gegenteil, beide arbeiten inzwischen an der Entwicklung immer spezialisierteren Chip-Lösungen.



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