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Swisscom und die Industriedienste Genf (Services Industriels de Genève, SIG) wollen ihr gemeinsames Projekt zum Ausbau des Genfer Glasfasernetzes fortzuführen. Dazu wurden aufgrund des zunächst abschlägigen Bescheids der Weko (Wettbewerbskommission) wesentliche Punkte im Kooperationsvertrag neu verhandelt.

Im Zuge von Kompromissen seien innert kürzester Zeit wichtige Klauseln des Vertrages angepasst worden, heisst es in einer Aussendung. Der Investitionsschutz wurde demnach vollständig gestrichen. Die SIG und Swisscom bieten beide unbeschaltete Glasfaserkabel, sogenannte Dark-Fibre-Leitungen (Schicht 1), an und erfüllen so eine der Hauptforderungen der Weko. Gleichzeitig wurde der Mechanismus für die Ausgleichszahlungen näher präzisiert.

Swisscom übernimmt den Angaben gemäss etwa 60 Prozent der erforderlichen Investitionen zum Ausbau des Glasfasernetzes im Stadtgebiet und im Grossraum Genf, die SIG den Rest. Zum Grossraum Genf gehören die Gemeinden Carouge, Chêne-Bourg, Chêne-Bougeries, Grand-Saconnex, Lancy, Onex, Vernier, Thônex und Meyrin. Beide Vertragspartner haben Zugang zu den für den gesamten Verkabelungsbereich benötigten Glasfasern. In drei bis vier Jahren soll ein Grossteil der Haushalte und Unternehmen in den betreffenden Gemeinden ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Heute ist schon fast die ganze Stadt Genf angeschlossen, und Tausende von Privat- und Geschäftskunden können dank ihres neuen Anschlusses an das Glasfasernetz Telefoniedienste, das schnelle Internet und Fernsehen in HD-Qualität nutzen.

Swisscom hat bereits ähnliche Vereinbarungen mit Basel, Bern, Freiburg, Luzern, Lausanne und Zürich getroffen. Die Änderungen waren notwendig geworden, nachdem das Sekretariat der Weko in seinem Abschlussbericht vom September 2011 wichtige Teile des Kooperationsmodells infrage gestellt hatte. D

In der Schweiz wird etwa alle zwei Minuten eine Wohnung oder ein Geschäft an das Glasfasernetz angeschlossen. Swisscom investiert dieses Jahr CHF 1,7 Mrd. in die Schweizer Infrastruktur, das sind rund CHF 400 Mio. mehr als 2010. Der Anteil der derzeit angeschlossenen Haushalte beträgt schweizweit etwa 10 Prozent.