Allegro entfacht ein Kursfeuerwerk (Symbolbild: Pixabay/ Erad)

Ein wahres Kursfeuerwerk hat die polnische Amazon-Konkurrentin Allegro hat bei ihrem Debüt an der Warschauer Börse entfacht. Der Wert der Aktie schoss am Montag an der Warschauer Börse um zwischenzeitlich 51,2 Prozent in die Höhe. Das Papier eröffnete bei 65 Zloty (umgerechnet 15,63 Schweizer Franken) nach einem Ausgabepreis von 43 Zloty je Aktie. Damit wurde Allegro mit knapp über 16 Milliarden Franken bewertet und stieg auf einen Schlag zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen Polens auf.

Der grösste Börsengang in Polen seit etlichen Jahren könnte für die Warschauer Börse einen markanten Eckpunkt darstellen. Bisher fiel es dem Börsenbetreiber nämlich schwer, attraktive Kandidaten anzulocken. Allegro könnte nun zu einer Art Lokomotive avancieren.

Weltweit führen die positive Stimmung an den Aktienmärkten, hohe Handelsvolumina und das enge Zeitfenster im Herbst derzeit zu einer Ballung von Aktienmarktdebüts. So glänzte im September der britische Onlinehändler The Hut Group beim ersten Börsengang in London seit Beginn der Corona-Krise und stemmte den grössten Aktienemission seit Royal Mail vor sieben Jahren.

Allegro, das bereits vor 20 Jahren als Ebay-Widersacherin aus der Taufe gehoben wurde, gehört in Polen zu den bekanntesten Onlinehändlern. Die Eigner Cinven, Permira und Mid Europa haben Allegro sowie das Online-Portal Ceneo vor vier Jahren für 3,25 Milliarden Dollar vom südafrikanischen Investor Naspers erworben.

Insgesamt veräusserte Allegro zusammen mit Anteilseignern bei dem Börsengang Aktien im Wert von umgerechnet mehr als zwei Milliarden Franken. Der Börsenneuling will die Einnahmen aus der Aktienemission nutzen, um Schulden abzubauen. Inzwischen lockt die Plattform monatlich 20 Millionen Besucher an und profitiert seit Ausbruch der Corona-Krise auch vom veränderten Einkaufsverhalten der Leute.