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Noch haben Schweizer Unternehmen ein gutes halbes Jahr Zeit, ihre Telefonanlage für das digitale Zeitalter aufzurüsten. Der Umstieg von ISDN- auf All-IP-Telefonie geschieht zwar nicht ganz freiwillig, hat aber viele Vorteile und ist bei näherem Hinsehen weniger aufwändig als von den Verantwortlichen befürchtet.

Ulrich Blatter, Managing Director bei Mitel Schweiz

Was viele nicht wissen: Häufig genügt schon eine Umrüstung der bestehenden Kommunikationsanlage, denn bei vielen Anlagen, die über einen ISDN-Amtsanschluss genutzt werden, handelt es sich eigentlich um Hybridanlagen. Folglich können sie mit überschaubarem Aufwand IP-fähig gemacht werden, beispielsweise mit einer entsprechenden IP-Baugruppe.

Handelt es sich beim Bestand tatsächlich um eine ISDN-Anlage, gibt es verschiedene Möglichkeiten im Rahmen der IP-Umstellung: Zum einen ist es möglich, mit Hilfe eines externen Gateways, das vorgeschaltet wird, die bestehende Anlage weiter zu verwenden. Allerdings ist diese Option nicht optimal, da sie zusätzliche Fehlerquellen mit sich bringen kann. Besser ist es, im Zuge der Migration die alte Kommunikationsanlage durch eine neue IP-Anlage zu ersetzen – und von allen Vorteilen von Unified Communications zu profitieren. Gibt es dabei ein Nachfolge-Modell der bestehenden ISDN-Anlage, können unter Umständen die bereits vorhandenen TDM-Endgeräte weitergenutzt werden.

Neben der Telefonanlage sind aber auch andere Systeme wie Alarmanlagen, Faxgeräte oder der Aufzugsnotrufe von der Umstellung betroffen. Hier ist eine frühzeitige Absprache mit dem Systemintegrator ratsam, der bereits im Vorfeld der Umstellung sämtliche potenzielle Hürden im Blick hat.

Mit Private- oder Public-Cloud-Strukturen haben Unternehmen weitere Optionen, sich für das IP-Zeitalter zu wappnen. Mit entsprechenden Kommunikations-Lösungen lassen sich nicht nur Kosten sparen, sondern auch Flexibilität gewinnen. Die hohen Anfangsinvestitionen, Administrations- und Unterhaltskosten entfallen und Unternehmen können mit einem Cloud-Angebot flexibel auf Wachstum reagieren ohne Reserven vorhalten zu müssen. Betriebe können so sehr einfach eine moderne, digitale Kommunikationsinfrastruktur schaffen, inklusive flexibler Arbeitsplatzmodelle.

Sprach- oder Video-Konferenzen, erweiterte Chat-Funktionen, CTI, oder Präsenzanzeigen sind nur einige Beispiele für die Möglichkeiten standortunabhängiger Zusammenarbeit, für die auch die Wahl des Endgeräts letztlich keine Rolle mehr spielt. Gerade Unternehmen, die um Talente kämpfen müssen, können mit einer Cloud-Lösung nicht nur die Digitalisierung des Unternehmens vorantreiben, sondern werden sich damit auch als attraktive Arbeitgeber positionieren können.
Genau genommen ist die Umstellung auf All-IP für Unternehmen, die in einer digitalen Welt erfolgreich sein wollen, eigentlich längst überfällig. Die gute Nachricht ist, dass die Verantwortlichen sich nicht davor scheuen müssen. Der Aufwand hält sich in Grenzen und die Vorteile überwiegen.