Beteiligt sich an Münchner Startup Konus: Alibaba (Bild: Archiv)

Nachdem sich Alibaba erst zu Beginn dieses Jahres das Berliner Daten-Startup Data Artisans für 90 Millionen Euro geschnappt hat, investiert der chinesische E-Commerce-Riese nun auch Millionen in das Münchner Startup Konux, das Sensoren für Zuggleise entwickelt.

Laut einem Bericht von "Gründerszene" erscheint die Beteiligung an Konux auf den ersten Blick ungewöhnlich, da Alibaba gewöhnlich Unternehmen ins Visier nimmt, die sich zumindest entfernt mit dem Thema E-Commerce beschäftigen. So hatte Alibaba in den vergangenen Jahren beispielsweise die Rocket-Internet-Ventures Daraz und Lazada übernommen. Bei Konux geht es hingegen um intelligente Sensoren, die an Weichen angebracht werden und erkennen, ob diese gewartet werden müssen.

"Gründerszene" zufolge beteiligen sich die Chinesen nachträglich an einer vor zehn Monaten eingeläuteten Series-B-Runde, bei der schon 18 Millionen Euro eingesammelt worden waren. Jetzt wurden weitere 11,5 Millionen Euro nachgelegt. Ob die allein von Alibaba kommen, oder ob sich weitere Investoren an dem Investment beteiligt haben, ist noch unklar.

Da Alibaba im vergangenen Herbst angekündigt hat, stärker in den Bereichen künstliche Intelligenz und Quantencomputer zu investieren, erscheint das Interesse an Konux doch nicht so abwegig. Denn das Münchner Startup will nach Aussagen seines CEO Andreas Kunze zu einer „KI-Firma von Weltklasse ausserhalb von Europa“ aufsteigen. Der anvisierte chinesische Markt als der „weltweit grösste und am schnellsten wachsende Bahnverkehr-Markt“ sei daher von entscheidender Bedeutung für das Unternehmen. Alibaba könnte Konux bei der geplanten Expansion in China unter die Arme greifen.

Eine Konzerntochter von Alibaba will übrigens in ein paar Monaten einen selbst entwickelten KI-Chip vorstellen. Im Cloud- und IoT-Bereich sollen zudem zahlreiche kommerzielle Anwendungen für unterschiedliche Branchen entwickelt werden, wie es in dem Fünfjahresplan des Unternehmens heisst.



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