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Geht es nach der Vorstellung von Alibaba, so soll es künftig keine übelgelaunte Angestellte oder verschwundene Zimmerschlüssel mehr geben, die Urlaubern die Laune vermiesen. Ermöglicht werden soll dies durch die Ausstattung des Hotels mit Robotern und anderen Einrichtungen, die auf künstliche Intelligenz setzen, wie die laut eigenen Angaben grösste IT-Firmengruppe mit Zentrale in Hangzhou wissen lässt.

Schon jetzt bekommen die Besucher des ersten Roboter-Hotel von Alibaba in der Stadt Hangzhou womöglich gar keinen Menschen mehr zu Gesicht. Denn eingecheckt wird autonom per Gesichtserkennung an kleinen Terminals, und auch die Zimmertür öffnet sich durch einen Scan. Im hoteleigenen Restaurant servieren Roboter das über eine App bestellte Essen, an der Hotelbar mixt ein Roboterarm mehr als 20 verschiedene Cocktails - die Kosten landen über Kameras zur Gesichtserkennung automatisch auf der Hotel-Rechnung.

Das im vergangenen Monat eröffnete Hotel des chinesischen Amazon-Pendants heisst "FlyZoo". Hier will Alibaba neue Technologien testig, die künftig der Hotel-Industrie angeboten werden sollen. "Es geht hier um effizienten und stetigen Service, weil die Roboter nicht durch menschliche Stimmungen abgelenkt werden. Wir haben manchmal keine Lust, aber das System und der Roboter sind immer gleich aufgelegt", betonte Alibaba-Manger Andy Wang gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Ähnliche Projekte hat der Amazon-Rivale auch für Buch- und Lebensmittelläden eingeführt.

Neben der Suche nach Einsatzfeldern für neue Technologien wie etwa Künstliche Intelligenz verfolgt Alibaba mit dem nahe der Firmenzentrale in Hangzhou, 170 Kilometer südwestlich von Shanghai, eröffneten Hotel aber noch ein weiteres Ziel: Angesichts abgeschwächter Zuwachsraten bei den Online-Umsätzen - unter anderem eine Folge des Handelskriegs zwischen den USA und China - loten die Chinesen neue Geschäftsfelder aus.

Die Gäste jedenfalls sollen vom neuen Hotel angetan sein, so Alibaba. Sie könnten etwa per Sprachbefehl die Raumtemperatur anpassen, Vorhänge schliessen und Lichter einschalten. Und das Ganze sei auch ein Testfeld dafür, ob Kunden sich gerne durch Maschinen statt Menschen bedienen lassen, so die Amazon-Rivalin.