Digitaler Künstler: Adobe ermöglicht Livestream (Foto: unsplash.com, Dose Media)

Das US-Softwareunternehmen Adobe führt eine Livestreaming-Funktion für seine "Creative Cloud"-Apps ein, mit der die Anwender anderen Nutzern beim digitalen Malen und ähnlichen künstlerischen Prozessen zusehen können. Mit dieser Neuerung will Adobe der Streaming-Plattform Twitch Konkurrenz machen, aber auch Usern besser vermitteln, wie sie die Produktpalette des Unternehmens verwenden können.

"Der Vorteil von digitaler Kunst ist vor allem die hohe Präzision, mit der kreative Arbeit am Computer möglich ist. Speziell geometrische Kunst profitiert stark von den Möglichkeiten der Digitalisierung. Das birgt aber auch Nachteile für Livestreams, denn besonders präzise Arbeiten nehmen viel Zeit in Anspruch, weswegen ein Tutorial hier eine Zeitraffer-Funktion braucht. Es gibt aber durchaus digitale Künstler, die sich gerne über die Schulter schauen lassen", meint dazu etwa die Digitalkünstlerin Bettina Brückler.

Eine Beta-Version des Livestream-Programms ist bereits für eine kleine Nutzer-Gruppe der App "Adobe Fresco" erhältlich, die das Malen von digitalen Bildern möglich macht. Sie können einen Link auf die Adobe-Plattform stellen, den jeder andere User verwenden kann, um ihrem kreativen Prozess beizuwohnen. Wie bei Twitch können die Streamer ihre Werke live kommentieren und so einen Einblick in ihre Arbeitsweise bieten.

Präziser als Youtube-Streams

Adobe hat bereits einen Livestreaming-Kanal auf Youtube namens "Adobe Live". Einige von diesen Übertragungen haben auch eine Timeline, die zeigt, welches Tool die Künstler zu welchem Zeitpunkt verwendet haben. Diese Streams sind im Durchschitt 66 Minuten lang, einige können bis zu drei Stunden dauern.

Die neue Livestreaming-Funktion soll deutlich präziser sein als Youtube-Übertragungen. Jeder Arbeitsschritt und jede verwendete Funktion sind darin genau zu sehen. "Designer lernen am meisten, wenn sie neben anderen Designern sitzen. Wir wollen das in einem massiven Ausmass möglich machen", erklärt Scott Belsky, Chief Product Officer bei Adobe.
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