Bild: ABB

Der schweizerisch-schwedische Hightech-Konzern ABB mit Hauptsitz in Zürich hat im dritten Quartal 2020 weniger umgesetzt und auf operativer Ebene auch weniger verdient als in derselben Vorjahresperiode. Der Reingewinn des Unternehmens, das unter anderem in der Robotik und der Industrieautomation tätig ist, hingegen schnellte aufgrund des Verkaufs der Stromnetzsparte massiv nach oben.

Konkret reduzierte sich der Umsatz um 4 Prozent auf 6,58 Milliarden US-Dollar. Rechnet man die Konsolidierungs- und die Währungseffekte heraus, ergab sich organisch ebenfalls ein Minus von 4 Prozent, wie das Unternehmen verlauten lässt. Das Tempo des Abschwungs hat sich damit verlangsamt, denn im zweiten Quartal resultierte auf bereinigter Basis noch ein Umsatzminus von 10 Prozent. Ähnlich sieht die Situation mit Blick auf den Auftragseingang aus. Dieser lag mit 6,11 Milliarden organisch gesehen um 8 Prozent unter dem Vorjahresquartal, im zweiten Quartal waren es noch -14 Prozent.

Der Reingewinn hingegen hat sich auf 4,53 Milliarden beinahe verachtfacht. Allerdings ist hier der Gewinn der nicht fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 5,0 Milliarden US-Dollar enthalten. Dieser umfasst einen Vorsteuerbuchgewinn von 5,3 Milliarden aus dem Power Grids-Verkauf sowie den Ertragssteueraufwand im Zusammenhang mit der Veräusserung. Hinzu kommen nicht operative Pensionsaufwendungen in Höhe von 343 Millionen US-Dollar. ABB hatte den Verkauf von rund 80 Prozent seiner Stromnetzsparte an Hitachi im Dezember 2018 angekündigt, Mitte 2020 wurde er vollzogen.

Die Corona-Pandemie habe auch im dritten Quartal den Umsatz in allen Geschäftsbereichen beeinträchtigt, betont CEO Björn Rosengren in der Aussendung. Gleichzeitig sei die zugrunde liegende Performance jedoch stark ausgefallen. Dazu hätten die kräftige Erholung in China und die laufenden Massnahmen zur Kostensenkung beigetragen. In diesem Umfeld reduzierte sich auch der Betriebsgewinn (Ebitda) um 2 Prozent auf 787 Millionen US-Dollar, wobei die entsprechende Marge um 30 Basispunkte auf 12,0 Prozent gesteigert werden konnte.

Für das bereits laufende vierte Quartal rechnet ABB damit, dass die Auftrags- und Umsatzwachstumsraten gegenüber der Vorjahresperiode schwierig bleiben und dass die Umsatzwachstumsrate sequentiell abnimmt. Die operativen Margen hingegen dürften zulegen.