Der Zoff rund um den ICT- und Smartphone-Riesen Huawei belastet nun auch das Verhältnis zwischen China und Indien, droht doch China dem Subkontinent offen mit Wirtschaftssanktionen, sollte der weltgrösste Netzwerkausrüster Huawei dort beim 5G-Aufbau nicht zum Zuge kommen.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bestellte das chinesische Aussenministerium bereits am 10. Juli den Botschafter Indiens in Peking ein und äusserte die schweren Bedenken Chinas gegen die US-Politik zu Huawei. Es sei auch die Möglichkeit von Sanktionen gegen indische Firmen in China erwähnt worden, sollte Indien beim anstehenden Aufbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes Huawei auf US-Druck ausschliessen, sagte einer der Insider und zitierte dabei aus Mitschriften des Botschafters.
Zur Erinnerung: US-Präsident Donald Trump geht im Handelskrieg mit China auch gegen Huawei vor. Seine Regierung hat Sicherheitsbedenken angemeldet. Sie fürchtet, dass Huawei-Technik der Regierung in Peking zur Spionage dienen könnte. Der Konzern weist dies zurück.
Das indische Aussenministerium wollte sich nicht zu den Reuters-Informationen äussern. Das chinesische Aussenministerium teilte mit, die Volksrepublik hoffe auf eine unabhängige Entscheidung Indiens. Huawei sei seit langem in Indien aktiv. Im Oktober ist ein Treffen des indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi mit Chinas Präsidenten Xi Jinping in Indien geplant, bei dem es auch um Handelsthemen gehen dürfte.
