Salesforce Co-Gründer Harris Parker bei seiner Keynote (Bild: zVg)

Für die von 25. bis 28. September in San Francisco laufende Salesforce-Softwarekonferenz "Dreamforce" haben sich unglaubliche 171'000 Teilnehmer aus 83 Ländern sowie 10 Millionen Online-Zuschauer registriert. An diesem Event stellt Salesforce neue Integrations-, Produktivitäts- und KI-Plattformdienste sowie neue strategische Partnerschaften vor. In der vierten industriellen Revolution werde jeder ‘Trailblazer’ (Einzelpersonen und Unternehmen, die Salesforce nutzen) dazu befähigt, das volle Potenzial auszuschöpfen, verspricht Salesforce.

Zu den Neuheiten, die Salesforce an der weltgrössten Software-Konferenz lancierte, zählt etwa die Lösung "Customer 360", die der Produktverantwortliche und Co-Gründer von Salesforce, Harris Parker, im Rahmen seiner Keynote vorstellte.

Customer 360 umfasst demnach mehrere leistungsstarke Plattformdienste, die das Datenmanagement über die Salesforce Anwendungen hinweg verbessern und sofortigen Zugriff auf konsistente und abgeglichene Daten erlauben sollen. Die Funktionen im Überblick:

• Klickbasierte Oberfläche für Anwendungs- und Datenmanagement: Admins können über die Oberfläche Anwendungen und Salesforce orgs sicher verbinden, Daten über mehrere Clouds hinweg zuordnen und abgleichen sowie ein kanonisches Datenmodell definieren, das die Daten aus allen verbundenen Systemen an einer Stelle sichtbar macht. Zuvor mussten Unternehmen sich auf instabile Punkt-zu-Punkt-Verbindungen beschränken. Mit den neuen Funktionen können sie ihre Kundendaten nun direkt und sicher verknüpfen sowie alle Salesforce Anwendungen auf einen Blick sehen.

• Abgeglichene 360 ID und Profile über alle Anwendungen hinweg: Durch eine einzige eindeutige ID erkennt jede Salesforce Anwendung kanalübergreifend den Kunden, unabhängig davon, wie er sich identifiziert (Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Social Media-Name usw.). Beim Datenmanagement wird das Kundenprofil über die Clouds hinweg aufbereitet, verglichen, angepasst und aktualisiert. Durch neue Funktionen für den Datenaustausch finden Mitarbeiter jederzeit den richtigen Datensatz. Der Servicemitarbeiter kann beispielsweise die Kaufhistorie des Kunden aufrufen, um ihm besser zu helfen. Im Unterschied zu riesigen, kostspieligen und langsamen Datenseen oder -Warehouses belässt Customer 360 die Datensätze in dem System, in das sie ursprünglich eingegeben wurden und ruft sie nur bei Bedarf ab.

• Vorkonfigurierte Pakete für Service, Marketing und Commerce Cloud: Unternehmen können aufgrund der fertigen Pakete gängige Szenarien schnell umsetzen. Dazu gehören beispielsweise, dem Service die Sicht auf die Kaufhistorie des Webshops zu ermöglichen oder die automatische Auslösung einer Journey in der Marketing Cloud aufgrund eines Ereignisses in der Commerce Cloud. Die Pakete enthalten die für eine schnelle Bereitstellung ganzheitlicher Kundenerlebnisse notwendigen Komponenten. In der Service Cloud ist eine Verbindung zu Customer 360 vorkonfiguriert. In der Marketing Cloud nutzen vorkonfigurierte Journey- und E- Mail-Vorlagen Inhalte und Daten direkt aus Customer 360. Daten und Ereignisse aus der Commerce Cloud werden ebenso jedem mit Customer 360 verbundenen System zur Verfügung gestellt.

Das Konzept der ganzheitlichen Kundensicht ist zwar nicht neu, wird von Salesforce nun aber neu umgesetzt. Customer 360 belässt die Daten in den jeweiligen zur Verwaltung vorgesehenen Systemen und ruft sie nur bei Bedarf ab, anstatt dafür umfangreiche zentralisierte Datenseen aus Duplikaten zu generieren. Unternehmen müssen sich so nicht mehr um Datenverwaltung kümmern, sondern können sich uneingeschränkt auf ganzheitliche, kanalübergreifende Kundenerfahrungen konzentrieren, verspricht Salesforce.

Gemäss Salesforce-Angaben bringe Customer 360 also Service, Marketing und Commerce Cloud zusammen. Um aber einen noch vollständigeren Blick auf den Kunden zu erhalten, müssen Unternehmen auch auf Kundendaten ausserhalb von Salesforce zugreifen können. Dazu könnten Salesforce-Kunden mit der Mulesoft Anypoint Platform über APIs die Konnektivität zu beliebigen Anwendungen, Daten und Geräten herstellen, heisst es. Werden diese Schnittstellen mit Customer 360 verbunden, entstehe ein tatsächlich vollständiger Blick auf den Kunden.

Preise und Verfügbarkeit:
• Customer 360 befindet sich derzeit noch in der Pilotphase und soll voraussichtlich 2019 verfügbar werden.
• Customer 360 werde in den entsprechenden Salesforce-Produkten enthalten sein. Weitere Details sollen im Vorfeld der allgemeinen Verfügbarkeit bekanntgegeben werden.

Salesforce lanciert Customer 360 (Bild: Salesforce)
Salesforce lanciert Customer 360 (Bild: Salesforce)