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Vor kurzem ist die Online-Plattform Cloud-Finder.ch lanciert worden. Aus der Taufe gehoben wurde sie von Roger Gisi, Geschäftsführer von Gisi Consult, der bereits schon den CRM-Finder sowie den Security-Finder gegründet hat. Schützenhilfe bekam Gisi, der mit seiner Plattform Transparenz in den Schweizer Cloud-Markt bringen will, von Seiten des Bundes, der SATW und dem Verband Euro Cloud Swiss. Im Gespräch mit ICTkommunikation erläutert, wohin die Reise mit dieser neuen Experten- und Marktplattform gehen soll.

ICTkommunikation im Gespräch mit Roger Gisi, Gründer und Betreiber der Plattformen Cloud-Finder, Security-Finder und CRM-Finder Schweiz

Neben dem CRM-Finder Schweiz und dem Security-Finder betreiben Sie seit kurzem auch den Cloud-Finder Schweiz. Was hat Sie dazu bewogen, diese dritte Plattform zu lancieren?

Die Grundfrage muss sein - wie werden sich Geschäftsmodelle verändern? Mit Cloud-Computing beginnt die Wertschöpfung durch Virtualität - dank Informations- und Kommunikationstechnologie, Kompetenzbündelung und -Vernetzung, Zeit- und Standortunabhängigkeit, Offenheit und Flexibilität. Es wird eine Neudefinition von Marktregeln und ein Redesign von Geschäftsprozessen geben. Dies alles durch Cloud-Computing lanciert. In der IT stehen wir aktuell in tiefgreifenden Veränderungen. Consumerization und die Wege ins Rechenzenter, dieses Change-Management – aber auch die Unsicherheiten zur Themenwolke.

Mit dem Cloud-Finder Schweiz wollen wir Transparenz und Vertrauen fördern. Insbesondere weil man davon ausgehen kann, dass Cloud-Computing für die Schweizer Volkswirtschaft eine neue Perle sein wird. Leider haben das viele in unserem Dienstleistungs-Land noch nicht begriffen. In Brüssel tönte es am 27. September exakt nach einer grossen Chance, gar wurden Marktvoluminas beziffert; allerdings explizit für die Volkswirtschaften der EU. Ich verstehe immer noch nicht, wieso so viele führende Schweizer Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft einfach weghören können. Nach dreissig Jahren IT bin ich stark davon überzeugt, Cloud-Computing gehört zu jenen Themen, die man heute in Angriff nehmen muss, damit wir sie morgen gestalten und bewältigen können. Und – Cloud-Computing gehört vor allem in die Schweiz, wo wir im ICT-Approach in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten sind.

Unsere Experten- und Marktplattformen leisten dazu bescheidene Beiträge und forcieren wichtige IT-Themen im Markt. Wie immer bei Neuem - Cloud ist zwar nicht mehr neu – besteht ein Bedürfnis nach besserer Identifikation, nach Vernetzung und Transparenz – eigentlich nach Kompetenz-Centers. Das Konzept ist, ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, tief in die Materie reinzugehen, dazu die Brücke zur Business-Relevanz zu bilden und mit der Expertise zu den Entscheidern zu gelangen. In diesem Sinne steht der Security-Finder Schweiz schwerpunktmässig für die Sicherheit – und zwar Sicherheit integriert, sprich 360-Grad. Mit dem CRM-Finder decken wir die gesamte Wertschöpfungskette der Marktentwicklung ab – also von einem Mangement-Entscheid für einen Markteintritt bis hin zum Customer-Call- und/oder Service-Center und gar zur Überlegung, wie verlorene Kunden zurück geholt werden können. Dies mit allen Ausprägungen in Marketing und Verkauf ,vor allem aber mit den Unterstützungsprozessen der IT – also mit Systemen wie CRM, XRM und CEM. Mit aktuell über 70 Experten dürfen wir uns wohl als Kompetenz-Center betrachten.

Welche Schwerpunkte setzen Sie mit dem Cloud-Finder und welche Zielgruppen wollen Sie damit erreichen?

Wir müssen postulieren – Cloud geht uns alle an. Mobilität, Big Data, Kundenfokussierung, Sicherheitsaspekte wie Datenschutz, Persönlichkeitsrechte, 24-h-Selfservice-Prozesse – und alles mit „smart“ und „e“. Das läuft auf die sogenannte vierte IT-Revolution hinaus. In Kalifornien haben Sie im September die Strassengesetze zu Gunsten „führerloser Autos“ geändert. Also, wer sind dazu die Entscheider?

Das mit der Zielgruppe ist hoch interessant (lacht). Durch unsere Wirtschaftsstruktur ist das Entscheiderfeld für Cloud-Computing heterogener geworden. Noch tappen sogar neueste Studien im Dunkeln. Wir stellen fest, dass sich die Entscheiderkette mehr und mehr auf den C-Level und in die Linien hinaus bewegt. Konkret kann die Firma heute Cloud-Services nutzen, ohne dass der Informatikverantwortliche überhaupt etwas davon weiss. Will heissen; die IT-Entscheider müssen sich künftig zu starken Enablern und Coaches wandeln.

Im Cloud-Finder Schweiz setzen wir aktuell einen Schwerpunkt auf Anwenderberichte. Alles spricht von Cloud. Wir gehen der Sache etwas tiefer auf den Grund und wollen wissen, wo denn Projekte erfolgreich realisiert respektive im Betrieb sind. Ansonsten behandeln wir alle Themen, die ein wirksames und nachhaltiges Cloud-Geschäft bedingen. Also den Markt mit Analysen, Prinzipien, Service- und Einsatzmodelle, Technologien und Architekturen, Bildung und Forschung, betriebliche Aspekte, Sicherheit, den Datenschutz, Legal und Compliance, Anforderungen an die Service-Provider, Anbieter und Angebote, Qualitätssicherung, Politik, Gesetze und soziale Aspekte. Thematisch konvergieren die Themen Cloud, Security und Applikationen in Teilbereichen. Das bringt vor allem für Anwenderfirmen einen grossen Mehrwert. Sie finden Antworten zu sämtlichen Fragen auf dem Weg in die Cloud, wie etwa: Was passiert mit meinen Daten und wer hat Zugriff ? Oder eine nächste Frage; Welche Applikationen erfüllen mein Funktionsanforderungen in der Cloud.

Wie finanzieren sich Ihre Plattformen. Durch die Wirtschaft?

Sicher durch die Wirtschaft. Aber nicht nur! Zuerst setzen wir in Eigenregie dem Themenkomplex einen Rahmen mit Studien, Reports, Marktneuigkeiten, pflegen einen hochkarätigen Beirat und stellen, aktuell sogar kostenlos, neuere Anwenderberichte auf die Plattform. Sehr interessant sind internationale Kundenstatements zu unseren Plattformen. Für ihren Schweizer Markt setzen sie mehr und mehr auf unsere Portale. Auch weil wir im Schweizer Markt für diese drei Themen die einzigen dieser Art sind und wir sie bei ihrer Marktentwicklung in der Schweiz nachhaltig unterstützen können. Wir bieten also eine Alternative für fokussierte Marketing-Kommunikation und zwar exakt in die Zielmatrix der Entscheidungsträger und übernehmen die Aufbereitung des relevanten Marketing-Fundus zu deren Entlastung und zum "schnellen Go to Market". Das Pricing ist transparent und auf dem Netz. Es beginnt mit einem Experteneintrag für 600 Franken und damit profitiert das Unternehmen bereits von unserer ganzjährigen Redaktions-Arbeit. Die Preisstufen skalieren über Logo- und Firmenpräsenz bis zum Betrag von 25 Tausend Franken für einen Presenting-Partner – der dann alle Instrumente auf der Plattform und im Newsletter nutzen und als Hersteller seine Absatzpartner integrieren kann.

Wenn man auf Ihren Plattformen surft, findet man sehr viele Informationen von Herstellern, Integratoren und Experten. Wie aber steht es mit den Anwendern respektive den Anwenderunternehmen? Ist künftig an die Einrichtung von Anwender-Foren gedacht?

Das Cloud-Forum ist bereit zum Aufschalten – allerdings ist die Zeit dafür noch nicht reif. Die Anbieter- wie Anwenderunternehmen kommunizieren mit uns noch eher auf dem klassischen Weg – sie laden Reports, Studien und vor allem Anwenderberichte runter. Die Inhalte sind auf allen Plattformen klar; Experten, Wissen, Markt, Bildung und Wissenschaft, News, Anwenderberichte, Studien, Glossars, Links, Testberichte, Kundenstimmen, ein Kalender und der Newsletter. Orchestriert werden die Grobstrukturen jeweils von einem hochkarätigen Beirat. Bald folgt noch ein erstklassiger Katalog von Ausbildungen und Kursen zu Cloud-Computing. Die vielen Partnerfirmen runden Thema und Marktentwicklung ab.

Für Anwender jeglicher Art führen wir auf dem CRM-Finder eine spezielle Simulations-Software für die Vor-Evaluation. Sie ist ein beliebtes Hilfsmittel für Suchende, User, Kunden und wie angehende Projektleiter. Der CRM-Profiler soll die Entscheidungs-Kompetenz fördern. Die einfache Software dient im Wesentlichen dazu, sich der Komplexität von CRM-Projekten bewusst zu werden, Vorarbeiten auszuleuchten und Fragen aufzuwerfen. Er soll eine Hilfe für CRM-Projekte sein.

Welche Ziele stecken Sie sich mittelfristig mit Ihren Plattformen und dem Cloud-Finder im speziellen?

Wir wollen unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden, indem wir die Marktschau fürs jeweilige Thema sind. Unsere Kunden wollen eine themenfokussierte, hoch professionelle Marketing-Kommunikation, die Suchenden und die Anwender wollen neutrale, unabhänige Informationen zum Thema.

Mit Cloud-Finder Schweiz sind wir erst gestartet. Wir wollen, dass sowohl Kunden wie Endanwender begeistert sind. Aktuell arbeiten fünf kompetente, motivierte und versierte Menschen für die Plattfomen und kümmern sich um Themen und Inhalte, wie um die Anwender- und kundenspezifischen Anliegen. Da wollen und müssen wir noch zulegen. Was sich aufdrängt, ist mehr Transparenz in den Portfolios der Anbieter. Es ist aber ein schwieriges Unterfangen wird, da diese eben erst im Entstehen sind.

Die Konzept-Idee hat vielen Entscheidern auf Anhieb gut gefallen. Damit sind wir gestartet und haben die Plattformen auf den heutigen Stand gebracht. Nun geht es darum, weitere Kunden- und Anwenderwünsche zu integrieren um so den Plattformen zum Durchbruch zu verhelfen. Customer-Service und Customer-Experience-Management – Teildisziplinen aus dem CRM-Finder – wollen wir selber anwenden und so nachhaltig für alle einen Mehrwert schaffen.

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Roger Gisi, Gründer und Inhaber der Schweizer Experten- und Marktplattformen CRM, Security und Cloud (Bild: Kapi)
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Roger Gisi, Gründer und Inhaber der Schweizer Experten- und Marktplattformen CRM, Security und Cloud