Symbolbild: Pixabay/ Janeb

Die 1499 öffentlich zugänglichen Bibliotheken, die im Jahr 2020 in der Schweiz gezählt wurden, verfügten insgesamt über 67,4 Millionen Druckschriften. Sie verzeichneten im letzten Jahr über insgesamt 40,2 Millionen Ausleihen physischer Medien und 8,6 Millionen Nutzungen von E-Books.

Ausserdem waren mehr als 8500 bezahlte Mitarbeitende und 1700 unentgeltlich arbeitende Personen in diesen Einrichtungen tätig. Soweit die Ergebnisse der revidierten Erhebung der Schweizerischen Bibliotheksstatistik, die das Bundesamt für Statistik (BFS) dieses Jahr durchgeführt hat.

Damit könne erstmals ein quantitatives Gesamtbild der öffentlich zugänglichen Bibliotheken in der Schweiz gezeichnet werden, wobei insbesondere zwischen öffentlichen Bibliotheken (69,9 Prozent) und wissenschaftlichen Bibliotheken (30,1 Prozent) unterschieden werden, wie es in einer Aussendung dazu heisst. Während erstere der gesamten Bevölkerung dienten, wie z.B. Gemeindebibliotheken, seien letztere eher auf Studium und Forschung ausgerichtet, wie beispielsweise Kantons-, Hochschul- oder Spezialbibliotheken.

Während sich fast alle wissenschaftlichen Bibliotheken (94,5 Prozent) in Kerngemeinden befänden, seien bei den öffentlichen Bibliotheken eine ausgeglichenere räumliche Verteilung festzustellen: 42,3 Prozent befinden sich in Kerngemeinden, 32,6 Prozent in Agglomerationsgemeinden und 25,1 Prozent in ländlichen Gemeinden. Im Vergleich zu anderen Kultureinrichtungen sei das Bibliotheksangebot räumlich breiter gestreut: 39,4 Prozent der Gemeinden haben demnach eine Bibliothek, während 26,6 Prozent über ein Museum und 7,4 Prozent über ein Kino verfügten.

Im Jahr 2020 wurden im Durchschnitt nahezu 45'000 Druckschriften pro Bibliothek gezählt, wobei eine grosse Differenz zwischen den wissenschaftlichen Bibliotheken (durchschnittlich fast 120'000) und den öffentlichen Bibliotheken (rund 13'000) bestand. Die wissenschaftlichen Bibliotheken verfügten ausserdem über mehr elektronische Medien, was insbesondere bei der durchschnittlichen Anzahl angebotener E-Books zu sehen ist (wissenschaftliche Bibliothek: rund 193'000; öffentliche Bibliothek: knapp 14'000).

2020 verzeichneten die Schweizer Bibliotheken insgesamt über 40 Millionen Ausleihen physischer Medien, davon 33 Millionen in den öffentlichen Bibliotheken. Dies spiegelt sich in der durchschnittlichen Anzahl Ausleihen wider: Die öffentlichen Bibliotheken verliehen im Durchschnitt nahezu 32'000 physische Medien und damit doppelt so viele wie die wissenschaftlichen Bibliotheken (etwas mehr als 15'000). Umgekehrt wurden elektronische Medien wesentlich häufiger in den wissenschaftlichen Bibliotheken als in den öffentlichen Bibliotheken genutzt, was sich in den Nutzungszahlen widerspiegelt (nahezu 14'000 E-Book-Nutzungen gegenüber etwas mehr als 2000).

Die jüngste Erhebung zum Kulturverhalten (2019) gibt Auskunft über das Verhalten der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Im Jahr 2019 besuchten 42,7 Prozent der Bevölkerung eine Bibliothek oder Mediathek. Dieser Anteil ist vergleichbar mit jenem von 2014 (43,9 Prozent). Rund ein Drittel der Bevölkerung (34,2 Prozent) besuchte Bibliotheken für private Zwecke und ein Fünftel (20,0 Prozent) für die Arbeit und/oder Ausbildung. Frauen (46,2 Prozent) begeben sich häufiger in Bibliotheken als Männer (39,2 Prozent). 15- bis 29-Jährige (61,5 Prozent) suchen besonders häufig eine Bibliothek auf.

Bei den zahlreichen untersuchten Aktivitäten präsentiert sich für 2019 folgendes Bild: 40,3 Prozent der Bevölkerung gingen in Bibliotheken, um Zeitungen und Zeitschriften zu lesen, mehr als ein Drittel, um Bücher auszuleihen (35,1 Prozent) und knapp ein Viertel, um elektronische Medien wie E-Books zu konsultieren oder auszuleihen (24,0 Prozent). Nahezu jede fünfte Person liess sich vom Bibliothekspersonal beraten (18,0 Prozent) oder nutzte den Internetzugang vor Ort (17,3 Prozent), jede siebte begab sich in eine Bibliothek, um dort zu arbeiten, zu lernen oder Hausaufgaben zu machen (14,1 Prozent), und fast jede zehnte Person ging für eine Ausstellung, eine Lesung oder ein Konzert in eine Bibliothek (9,0 Prozent).



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