Das österreichische Außenministerium am Wiener Minoritenplatz (Foto: Wikipedia/ Gugerell/ CC)

Das österreichische Außenministerium ist Ziel eines großangelegten Cyberangriffes geworden. Jedoch sei das Problem rasch erkannt worden und man habe umgehend Gegenmaßnahmen eingeleitet, hiess es in einer gemeinsamen Aussendung des Außen- und des Innenministeriums. Wie der Außenamtssprecher Peter Guschelbauer zu mitternächtlicher Stunde gegenüber der APA betonte, laufe der Angriff noch.

Dass ein staatlicher Akteur dahinter stecken könne, belege die besondere Schwere und die Art des Angriffes, so Guschelbauer. In der Vergangenheit seien bereits einige andere europäische Länder zum Ziel ähnlicher Attacken geworden.

Auf der Grundlage des Netz- und Informationssystemsicherheitsgesetztes habe man bereits einen Koordinationsausschuss eingerichtet, heisst es in der Aussendung weiters. Und alle diesbezüglich relevanten Stellen des Bundes seien bereits aktiv. "Trotz aller intensiven Sicherheitsvorkehrungen gibt es gegen Cyberangriffe keinen 100%-igen Schutz. Die dafür vorgesehenen staatlichen Schutzmechanismen sind auf allen Ebenen aktiv," wird in der Mitteilung festgehalten. Dienstleistungen wie beispielsweise Reiseinformationen stünden auf der Website des Ministeriums derzeit jedoch uneingeschränkt zur Verfügung.

Vor drei Jahren war das Außenamt schon einmal von einem Cyberangriff betroffen. Und zwar handelte es sich damals um eine DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service) auf die Webseite des Ministeriums. Damals wurden türkische Hacker hinter dem Angriff vermutet. Als Anlass wurden die Äusserungen des damaligen österreichische Bundeskanzlers Christian Kern (SPÖ) gegen einen EU-Beitritt der Türkei angenommen.